Miles4Help - Nachlauf-Berichte
- ViaAlpia 2018 - 10. - 19. September 2018
- TransalpineRun 31. August - 07. September 2013
- Salomon Zugspitz Supertrail am 22. Juni 2013
- München-Marathon 2012
- 3. Churfranken-Ultratrail-Lauf vom 23.09.2012
- 40. Rennsteig-Supermararthon
- 3. Miles4Help-Funrun am 28.04.2012 in Garmisch-Partenkirchen
- Weitalweg-Marathon am 22.04.2012 im Naturpark im Hochtaunus
- 10. Chiemsee-Ultramarathon am 28/29 Januar 2012
- 2. Miles4Help-Funrun am 26.11.2011 in Holzkirchen
- Zeiler Waldmarathon VIII - 42km/800hm am 12. November 2011
- 1. Miles4Help/SmarterLife-Staffel-Lauf auf dem München-Marathon
- 2. Churfranken-Ultratrail-Lauf vom 25.09.2011
- 1. Miles4Help Fun-Run am 03.09.2011
- 33. internationaler Fidelitas Nachtlauf am 25.06.2011
- 10. Dreiburgenland-Marathon am 16.04.2011
- 12. Ultramarathon (50KM) des RLT Rodgau am 29.01.2011
- Uwe´s Lauftagebuch vom Transalpine-Run 2010
TransalpineRun 31. August - 07. September 2013
Das der war reine Wahnsinn! Team Miles4Help 1+2 sind Finisher des TAR2013!!!
Und wie vorgenommen: Gesund und mit Freude; und davon seehr viel!
Hier gibt es Stefans Laufbericht zum TAR 2013 als PDF zum runterladen
Hier gehts zu ein paar Bildern dieses unbeschreiblichen Events und hier gibt es weitere Infos & Videos zum TransAlpine-Run bei Miles4YourLife
Salomon Zugspitz Supertrail am 22. Juni 2013
Auf die Fotos klicken, um sie zu vergößern
Die Wochenendplanung lautete, ab nach Grainau, Trailrunning vom allerfeinsten, hart und lang ☺
Freitag Abend einchecken, Startunterlagen abholen, Briefing, Pasta Party, nette Gespräche, Goaßlschnalzer und ein paar Stunden Schlaf am Zielort im Trailbus.
Samstag 7.20 Uhr Ausreise mit dem One-Way-Ticket zum Startort Leutasch in Österreich. Erste aufkommende mentale Prüfung mit der Frage: "Was mache ich hier eigentlich?" ☺ Lösung: Ignoranz, nicht drauf eingehen und die imposante Bergwelt bewundern.
Die hochkonzentrierte Stimmung im Bus löste sich beim aussteigen. Trailrunner hassen es lange zu sitzen ☺ Verkehrte Welt im Startbereich: Große Schlange vor dem Männer-WC, und ein breites Grinsen bei den wenigen Trail-Ladys.
45 Minuten vor dem Start, Check-in mit Rucksack-Kontrolle. Warme Ersatzkleidung, Notfallhandy, Erste Hilfe-Set, Rettungsdecke, Stirnlampe, 1,5 Liter Wasser etc... kurzum 3-4kg!
9.00 Uhr, Highway to Hell, laut und stark tönt es aus den Boxen und der Startschuss fällt! Der Sound hämmert über das Gelände und ein katapultartiger Start in den ersten Reihen! Nach dem Motto...endlich los....einlaufen kann man später auch noch ☺
Vorbei an einem Fischweiher mit Anglern, Maximalpuls und Ruhepuls grüßen sich! Nach ca. 8km sind auch wir eingelaufen und meine Befürchtung wurde Realität. Schlappe Beinmuskulatur, dass Ergebnis wenn man 3 Wochen vor dem Start, 2 Wochen lang mit grippalem Infekt nicht mehr trainieren kann. An den Steigungen wurden die Laufschwerter ausgepackt und mit Stockeinsatz konnte ich etwas Kraft von den Beinen auf die Arme verlagern. Der Beginn einer Freundschaft? Wer´s nicht glaubt dem zeige ich Bilder mit dem Titel: Stefan lief mit Stöcken ☺
V1 (Verpflegungsstation) wurde souverän mit deutlich über einer Stunde vor Zeitlimit erreicht. Das gab Sicherheit mit dem Tempo und wir konnten abseits der Kotzgrenze den Lauf genießen.
Nach ca. 18km erreichten wir das Scharnitzjoch auf 2048m Höhe. Dünne Luft, Nebelschwaden, Matsch und Schneefelder bremsten uns auf dem weiteren Weg nach unten Richtung Mittenwald. Ein Fehltritt bei einer Bachdurchquerung lies meinen linken Laufschuh mit wasserdichtem Obermaterial von oben voll laufen. Zu meiner Freude, das Wasser lief auch wieder von alleine raus ☺
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Runners Point! Die Filiale in München im EKZ PEP hat uns wieder einmal mit bestem Material gesponsert und ausgestattet!
V2 nach ca. 24km glücklich erreicht. Nüsse, Melonenscheiben, Apfelsinnenstücke und das Auffüllen der Wasserflaschen war angesagt. Philipp Reiter kam kurz nach uns rein, der Führende der 100km Distanz und spätere Sieger! Nein er hat uns nicht überholen können, er hat V2 noch vor uns verlassen☺. Astrid meinte noch: „mach hinne!“, während ich mich noch den kulinarischen Genüssen hingab. Das Thema hatten wir dann noch öfter bei den Verpflegungsstationen... Ca. 6 Minuten später dann die absolute Katastrophe, Verfolger Nr. 2+3, Vajin Armstrong und Mathias Dippacher überholten uns völlig unerwartet und wir wussten endgültig das war´s mit dem Podest, Shit happens ☺
10km vor Mittenwald flach im Tal entlang, eine prima Gelegenheit Zeit und Strecke gut zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich immer noch nicht wie weit ich mit meiner Verfassung komme. Wir hatten von Anfang an entschieden wir laufen als Team gemeinsam genauso wie es beim TAR sein soll! Dieser Lauf hier war einfach optimal um im Vorfeld noch wichtige Erfahrungswerte zu sammeln! Ich war der Bremser und die Ungewissheit wie lange ich das durchhalte begann mich zu nerven. An Steigungen fehlte mir einfach die Spritzigkeit und ich mußte darauf achten, das mir der Puls nicht zu sehr nach oben abhaut. Astrid war in blendender Form und lief bewusst hinter mir um mich in meinem Tempo und dem was mein Körper mir sagt, nicht allzu sehr zu beeinflussen.
Mittenwald V3 nach ca. 35km erreicht, sozusagen Halbzeit! Es ging wieder bergauf und nach ca. 40 km erreichten wir den Ferchensee! Erstmalig ging es mir besser und wir waren glücklich! Für den TAR bedeutete das, Ende einer Tagesetappe! In diesem Moment ein tolles Gefühl, weil wir noch in relativ guter Verfassung waren und leicht dran glauben konnten morgen wieder zu starten!
Danach ging es weiter bergauf und wir hatten nun mehr als ausreichend Zeitvorsprung für die weiteren 10km bis zum nächsten Zeitlimit! Wir hauten die Bremse rein und gingen flott, das härteste Stück kommt ja noch! Und wie recht wir hatten...
Nach 48km erreichten wir den tiefsten Punkt der Strecke, der auf dem Streckenplan bzw. Höhenprofil mit "You are here" voll motivierend fett rot gekennzeichnet wurde! Eine Möglichkeit bei 50km auszusteigen, sozusagen durch die Hintertüre raus!
Eine Option die nicht wirklich in Frage kam!
Ja es ging an die Reserven, wir liefen bereits 8,5 Stunden! Jetzt waren es nur noch schlappe 20km mit gepfefferten 1300 Höhenmeter im Auf- und Abstieg! Was ich noch nicht wusste, die längsten 20km in meiner Läuferkarriere!
Das Laufshirt wurde gewechselt, noch einmal Energie getankt, Gels im Doppelpack verdrückt und auf ging´s Richtung Alpspitze! Hier war klar jetzt wird gefinished ohne wenn und aber! Allein dieser Gedanke mit der Zielarena vor Augen löste noch einmal ungeahnte Kräfte aus. Ich brauchte sie alle, es ging nach wenigen Kilometer nahezu gefühlt senkrecht über einen Pfad in Serpentinen nach oben. Maximalpuls im Schneckentempo über urwaldartiges steiles Gelände! Nach Stunden das Ende der Baumgrenze die vorletzte Verpflegungsstation und ein atemberaubender Blick auf die umliegende Alpenkette. Nudeln, High5, Wasser, Nüsse, Melonen, Apfelsinnen..... und 3 Minuten kurzes entlasten im Liegestuhl sorgten für neue Energie.
Nun folgten weitere 5km hinauf auf 2029m zur Bergstation der Alpspitzbahn, dem 2. Höhepunkt der Gesamtstrecke. Gämsen die mit einer Leichtigkeit über Schneefelder sprangen und Sonnenuntergang im hochalpinen Gelände. Die Natur ließ uns für Momente alle Anstrengung und Schmerz vergessen. Das gigantische Gipfelmassiv der Alpspitze ragte vor uns auf. Ein magischer Ort umrahmt von hohen Felswänden und einer schmalen Öffnung die uns den weiteren Weg zeigte.
Jetzt ging es bergab und jeder Schritt begann zu schmerzen. Hinzu kam noch Tauwasser, glitschige kantige Steine, Matsch und seifige Erde die uns zu akrobatischen Einlagen zwang. Es wurde dunkel und die Lichter von Garmisch und Greinau ließen uns erahnen, das dies noch sehr lange 10km bis ins Ziel werden.
An laufen war schon länger nicht mehr zu denken und jeder Schritt kostete unsere volle Konzentration. Ohne Stöcke hätte es uns mehrmals zerlegt und hier zu stürzen hätte übel enden können. Der Schein der Stirnlampe und so manches Feuer am Wegerand waren wegweisend. Ebenso die tadellose Markierung der gesamten Strecke! Absolut top ausgeschildert und organisiert. Der Veranstalter "Plan B" hat hier ganze Arbeit geleistet!
Nach insgesamt weit über 14 Stunden erreichten wir noch vor Mitternacht Grainau. Die letzten 2km auf Teer im Ort wurden zum Triumphzug mit der Krönung eines begeisterten Zieleinlaufs. Ein Erlebnis das unter die Haut ging und das wir niemals vergessen werden, Emotionen pur!
Mein Fazit, abgesehen natürlich von der nötigen Fitness, ist das Tempo von der Witterung und der Beschaffenheit der Strecke stark abhängig! Ebenso ist eine kluge Renneinteilung entscheidend. Erststarter empfehle ich, wie wir auf ankommen zu laufen und sich keinem Zeitdruck auszusetzen, abgesehen von den vorgegebenen Zeitlimits.
Ein reines Lauftraining wird nur schwer zum Erfolg führen. Kraft - uns Stabilitätsübungen zahlen sich aus und verringern deutlich das Verletzungsrisiko!
München Marathon am 14. Oktober 2012
Meine Güte...Zeit wird’s für den Nachlaufbericht! Der Marathon in München, ein Homerun den man mitnimmt.
So hab ich‘s angekündigt und dachte ich lauf da mal schön gemütlich mit viel Spaß ins Olympiastadion. Und so war es auch einmal abgesehen von den letzten Kilometern, die hatte ich mir etwas anders vorgestellt, aber später mehr.
Für einen Stadtmarathon prima Bedingungen, bequemes Parken vor dem Stadion und kurze Wege zur Kleiderbeutelabgabe, trockenes Wetter und im Verlauf zunehmend sonniger. Den Lauf sponserte mir diesmal Runnerspoint, in dessen Laufteam "LocalHero" ich eher eine Ausnahmeerscheinung bin. Die meisten jünger und am liebsten sehr schnell unterwegs aber nicht mehr als max. 21km. Hin und wieder geb‘ ich mir das im Training auch, aber ihr wisst ja das ist nicht so mein Ding! Somit war ich am heutigen Tag einer von zweien die die Marathondistanz auf sich nahmen.
Seit geraumer Zeit wieder mal ein Stadtmarathon und eine willkommene Abwechslung zu den ruhigeren Landschafts-Ultraläufen zuletzt. Richtig fit fühlte ich mich in den Tagen zuvor weniger, die letzten Kilometer vom Churfrankenlauf kosteten Substanz und einer Erkältung bin ich grad noch mal von der Schippe gesprungen. Also in gemütlichen 4 1/2 Stunden wollte ich im Ziel sein und anschließend gerade noch pünktlich zum Kaffee daheim.
Los ging es wie üblich, mit großem Tam Tam und Knall. Um nicht von den schnellen Hirschen am Anfang überrannt zu werden schloss ich mich dem 2. Startblock an.
Prima Stimmung auf den ersten Kilometern durch Schwabing und optimale Bedingungen beim einlaufen. Ich liebe es gern trocken am Start und so blieb es. Im Gegenteil am Ende lachte auch die Sonne über München, kein Wunder bei soviel begeisterten Läufern und lächelnden Gesichtern ☺.
Ein breites Grinsen konnte ich nicht verbergen als ich im Englischen Garten auf Andre Lange stieß, einer der Veranstalter des Chiemsee-Ultramarathons. Er lief verkleidet wie ein Nikolaus mit kurzem Rock durch die Gegend und sammelte Spenden für Kinder mit dem Down-Syndrom.
Hey Nikolaus rief ich hinterher..... er drehte sich nicht mal um und rief zurück: Ich bin ein Sandmann und ob ich noch nie einen gesehen hätte ☺ ....Aaahaa.....zugegeben ist schon ne Weile her. ☺..und dachte mir lass ihn mal laufen ich krieg dich noch.
Einige Min später war es dann soweit, Münzen fielen in die Blechbüchse und ich versuchte einen neuen Anlauf und rief:
Hey seit wann läuft den der Sandmann rum wie ein Nikolaus ☺) Der Groschen fiel auch in seinem Kopf, ich konnte amüsiert zusehen wie es ihm von Sekunde zu Sekunde dämmerte. Vielleicht war ich der erste der ihn als Sandmann rief ☺ aber sicher war das er mich Stück für Stück wieder zuordnen konnte. Na wir hatten jedenfalls dann viel Spaß und liefen einige km gemeinsam.
Am Marienplatz erkannte mich der Anpeitscher am Mikrofon als LocalHero-Läufer von Runnerspoint und machte das lautstark publik. Hey Hey nicht schlecht da schwebst du an den Leuten vorbei, ein Energieschub von der feinsten Sorte ☺
Kurz darauf traf ich Pumuckl das Original, barfuss natürlich, Dietmar Mücke in seinem Element als Fundraiser beim Spendensammeln.
Wir begrüßten uns herzlich und erfreuten uns des plötzlichen Wiedersehens. Dietmar der Partner von Andre, zwei herzensgute laufverrückte Ultra-Spenden-Läufer.
Die Stimmung war 1a und voller Begeisterung ging es wieder zurück Richtung Schwabing. Kilometer 30 schon länger Vergangenheit und der Abschnitt wo ein Marathon ein Marathon wird! Wenn man fit ist kein Problem, wenn man es glaubte der Moment der Wahrheit ☺
Tja was soll ich sagen, ich hatte alles dafür getan und der Ultra vor 3 Wochen sollte auch keine Ausrede sein, ich war ja langsam unterwegs! Aber halt irgendwie nicht mehr fit und Kreislaufprobleme kamen auf. Vielleicht doch noch irgendwelche Reste einer Erkältung? Ich spürte jedenfalls noch gute Energie in meinen Beinen, was aber allein wenig nutzte. Ich wollte kein Opfer für die Sanitäter werden und baute Gehpausen ein. Das half und erinnerte mich an die Begegnung mit Horst Preissler, dem Marathonrekordhalter. Er sagte mir damals egal wie es läuft das wichtigste um das Ziel zu erreichen ist Geduld. Natürlich vor allem dann wenn es grad mal nicht so gut läuft. Die Theorie wird zur Praxis!
Tja und dann passierte das was passiert wenn du einfach weiter machst....., plötzlich kommt das Stadion doch noch ☺) Halleluja der 39. Marathon war Vergangenheit und man lernt nie aus, na jedenfalls alles richtig gemacht unter diesen Umständen.
Mein Zeitplan lediglich um 12 Minuten überschritten, den Kaffee zuhause gab´s trotzdem und ein Kuchenstück mehr als sonst sowieso ☺
Ach ja, auch wenn ich nicht mit der Spendenbüchse durch die Gegend renne, meine beiden Sportsfreunde und Partner Uwe und Stephan und ich freuen uns über jede noch so kleine Spende hier auf unserer Seite! Anonym oder mit Widmung, jeder Schritt zählt und damit auch jede Spende! Herzlichen Dank auch fürs weitersagen!
Churfranken-Ultratrail 3. Auflage / 2. Teilnahme
.....hui hui hui... gedanklich noch im Rausche des Supermarathons vom Rennsteig fuhren wir voller Vorfreude in unsere alte Heimat nach Unterfranken. Diesmal wieder mit tatkräftiger Unterstützung von Astrids Familie, wo wir die Tage bestens versorgt und aufgenommen wurden.
Wir wussten was auf uns zukommt und ein Großteil der Strecke lief ich bereits in den Tagen zuvor mehrfach vor dem geistigen Auge ab ☺ Körperliche und mentale Vorbereitung prima und der Wetterbericht machte dann auch noch mit!
Der zuletzt perfekte Run vom Rennsteig sorgte für große Erwartungen. Es sollte sozusagen im besten Falle wieder ein Selbstläufer bis ins Ziel hinein werden.
Wer uns kennt, der kennt auch unser Motto: Gesund und mit viel Freude finishen!
Streckenlänge ähnlich wie am Rennsteig ca. 74km und ca. 600 schlappe Höhenmeter weniger.
Nun ja um es vorweg zu nehmen nicht jeder Ultra läuft gleich gut und so machten wir diesmal sehr unterschiedliche Erfahrungen. Die Strecke haben wir im Bericht vom letzten Jahr beschrieben, so das ich diesmal etwas mehr über neue Erfahrungen berichte.
Rein vom Papier her geht man davon aus, das der Churfrankenlauf aufgrund seiner geringeren Höhenmeter (ca. 1800 hm Churfrankentrail zu ca. 2400 hm Supermarathon Rennsteig) einen Tick leichter zu bewältigen sein sollte als der Supermarathon.
In der Praxis sah es anders aus! Die Höhenmeter am Rennsteig sind gleichmäßiger verteilt, anfänglich 25km linear ansteigend, geringe Schwankungen im Mittelteil und am Ende ca. 10km bergab ins Ziel!
Hier in Unterfranken dagegen ging es oft im Wechsel rauf und runter, dazu unterschiedlichster Belag von weichem Waldboden über steinige Pfade bis zu Teerstraßen alles dabei! Also deutlich mehr Abwechslung und läuferisch anspruchsvollere Passagen. Unser persönlicher Eindruck, die Nummer hier ist eine Steigerung zum Rennsteig, deren Meinung uns auch andere erfahrene Ultraläufer im Ziel bestätigten.
Astrid hatte anfänglich schon nach 30km zu kämpfen kam dann aber im weiteren Verlauf immer besser in Schwung. Dieses Jahr war es für mich zum Ende hin ein harter Brocken, die letzten km waren ein Kampf der im Ziel sein glückliches Ende fand. Eine nette Bekanntschaft machten wir mit Günter, der uns ab der 2. Hälfte immer wieder überholte, bzw. wir Ihn ☺ Er erzählte uns, dass es dieses Jahr schon sein 56 Ultra ist! Nach kurzem Rechnen war klar er ist Rentner und tut nix anderes, meine Güte da soll mal noch einer behaupten wir wären Extremläufer. Kurz vor dem Ziel beendeten wir dann das Spiel mit dem gegenseitigen Überholen und liefen gemeinsam zu dritt ein ☺ Fast auf die Minute genau wie das Jahr zuvor, diesmal in 9 Stunden und 23 Minuten im Ziel!
Erschöpft und überglücklich nahmen wir von unserem Supporter-Team den 3Liter Weißbierpokal entgegen. Herzlichen Dank an meine Schwäger Helmut und Hans-Dieter die uns professionell unterstützten. Mit Rad und Motorrad standen sie an den richtigen Stellen und ergänzten die perfekte Verpflegung zusätzlich. Auch Anneliese ein dickes Dankeschön für die Schnittlauchbrote bei km 51, eine willkommene Abwechslung!
Ebenso und gerne wiederholt ein dickes Dankeschön an die Veranstalter und zahlreichen Helfer - alles prima und top organisiert!
Die Finishershirts tragen verdient den Slogan: "Die Spur der Helden" ☺
40. Rennsteig-Supermararthon
Er gilt als Königsstrecke des GutsMuth-Rennsteiglaufes, ist der größte und gewiss auch einer der landschaftlich schönsten und in seiner Streckenführung zugleich anspruchsvollsten Ultras Europas. 72,7km von Eisenach nach Schmiedefeld und 2439 Meter Höhendifferenz.
Wir reisten am Vortag, Freitag den 11. Mai 2012 an und trafen am Nachmittag in Eisenach ein. Im Zentrum von Eisenach am Marktplatz gab es die Startunterlagen und hiesige Spezialitäten wie z.B. Thüringer Bratwürste / Klöße und Köstritzer Schwarzbier. Gute Stimmung und bekannte Gesichter steigerten die Vorfreude auf den langen Lauf.
Samstag, 3.45 Uhr der Wecker schrillte, der erste Blick ins noch dunkle Draußen ließ uns aufatmen, es schüttet nicht in Strömen sondern der Bach vor unserem Fenster rauschte lediglich die ganze Nacht☺. Es hatte merklich abgekühlt was uns Läufern sehr entgegenkam, gestern noch drückende 30 Grad und jetzt frostige 10 Grad mit steigender Tendenz.
Kurz nach 5 Uhr trafen wir am Marktplatz ein, reges Treiben und Musik, Rock Pop und jedes 3. Lied der selbe Schlager, ahaa das Rennsteiglied…was sonst! 5.30 Uhr und Stimmung wie am Rosenmontag☺. Von Müdigkeit keine Spur mehr und wir fieberten dem Start entgegen. Weit über 2000 Teilnehmer / Teilnahmerekord für die 40. Auflage der Königsstrecke! Mit lautem Knall ging es kurz nach 6 Uhr los, das erste Hindernis schon am Start, dem Startbogen ging die Luft aus und zwei Helfer mussten den Startbogen aufrecht halten, wir hatten unseren Spaß und liefen mit leicht eingezogenem Kopf hindurch☺.
Um es vorweg zu nehmen, die Organisation dieser gesamten Veranstaltung und das waren über 15000 Teilnehmer unterschiedlicher Distanzen, war hochprofessionell und absolut perfekt, Hut ab!
Die Läuferschar drängte durch die Fußgängerzone und nach wenigen Metern ging es über den Stadtpark hinaus und hinauf in den Thüringer Wald. Im Rücken die Wartburg, der Abschied aus Eisenach! Anfänglich im Wechsel zwischen Gehen und Laufen bis sich alle Läufer von Vielspurig auf Zweispurig eingefädelt hatten. Das ganze sehr ruhig, diszipliniert und mit dem nötigen Respekt vor dem was kommt. Die ersten 25 km ging es stetig bergauf und bis km 30 waren es immer wieder die gleichen Gesichter vor oder hinter einem.
Bei km 25 erreichten wir den großen Inselsberg mit knapp über 900 m NN. Danach ging es erstmalig wieder einige Meter hinunter. Eine Verpflegungsstelle folgte und hier bekamen wir erstmalig Kontakt mit dem berühmt berüchtigten Rennsteig – Haferschleim oder verkaufsfördernder ausgedrückt Heidelbeersuppe☺. Heidelbeeren sorgten für eine pinkfarbene Joghurtoptik und wir konnten nicht widerstehen. Der Geschmack besser als erwartet aber auch nicht überzeugend, also solche Experimente besser heute nicht☺!
Nun ging es auf dem Rücken des Rennsteigs, oder wie die Wiederholungstäter es nennen auf der „langen Kante“ dahin. Traumhaft schöne Aus- und Weitblicke in den Thüringer Wald, wechselnd mal mehr oder weniger bergauf und bergab. Die örtlichen Vereine gaben an den Verpflegungsstationen ihr bestes, man spürte die machen das mit Freude und Begeisterung und einem gewissen Stolz bei diesem einzigartigen Kultlauf mitwirken zu dürfen.
Halbzeit und Verpflegung inmitten schönster Natur, hier gab es sogar Bratwürste die wir dankend ablehnten, wohl eher für die Helfer ein Genuss. Erste Energieverluste wurden von mir anfänglich noch zögernd mit Schmalzbrot und Salz begegnet. Im weiteren Verlauf des Rennens immer mehr bewährter Supertreibstoff! Mit zunehmenden Kilometern kam die Gewissheit alles richtig gemacht zu haben, wir waren gut drauf und kleine Tiefs bekamen wir mit der richtigen Verpflegung rechtzeitig in den Griff. Wir hatten uns keine großen Gedanken über eine mögliche Zielzeit gemacht. Die Erfahrung zuletzt beim Churfrankenlauf, selbe Distanz weniger Höhenmetern ca., 9h 20Minuten. Oberstes Ziel war die Strecke erfolgreich zu finishen und wenn möglich auch noch die letzten km ins Ziel laufend und mit Freude zu genießen.
Km 50 uns ging es prima, dass ergänzende Krafttraining machte sich bezahlt und wir waren innerlich voller Vorfreude auf den großen Moment „ Zieleinlauf in Schmiedefeld“, da wo der Bär tanzt☺. 6km noch nach Oberhof und 11km zum höchsten Punkt der Strecke. In Oberhof wurden wir gefeiert, eine super Verpflegung wie ein kleiner Zieleinlauf mit begeisternden Zuschauern. Mit zunehmenden km stieg die Freude und bei km 61 erreichten wir den höchsten Punkt der Strecke, Plänckners Aussicht, Großer Beerberg 973m NN. Kohlenhydrate….. schrie mein Körper, Gels und Schmalzbrote mit Salz und viel Flüssigkeit in Form von Wasser und gesüßten Tees füllten unseren Energiehaushalt wieder auf. Bei km 64 Gasthof Schmücke gab es Köstritzer Schwarzbier, ein kleiner Schluck reichte und ich brauchte 1-2km um den Promillegehalt wieder abzubauen, ging direkt ins Blut☺.
Danach leicht gedopt ging es über zum Landeanflug nach Schmiedefeld. 8km ins Ziel und die sind wir gerannt oder besser geflogen wie ich es mir nur im Traum hätte vorstellen können. Rock´n Roll .......
Keine Ahnung wo die Energie herkam aber wir überholten was uns über den Weg lief, solche Momente entscheiden wie gut man seinen Lauf in Erinnerung hat. Optimaler hätte es für uns nicht laufen können. 3km vor dem Ziel erste Häuser und der Wunsch nach Rock´n Roll, ich sagte zu Astrid ACDC wäre nicht schlecht und sie erwiderte Highway to Hell….. Ungelogen…. auch das wurde uns erfüllt, 1,5km vor dem Ziel stand eine riesige Box auf der Straße und „Highway to Hell“ hämmerte die Straße runter. Es lief uns eiskalt den Rücken hinunter und die letzten Meter waren ein Fest, jeder Meter ein Genuss und wieder ganz besondere Momente der Glückseligkeit!
Die offizielle Zeitmessung: 9h 2min 52s im Ziel.
Ein Lauf den wir sicherlich wiederholen werden, alles perfekt von der Orga bis zum Naturerlebnis!
3. Miles4Help-Funrun am 28.04.2012 in Garmisch-Partenkirchen
Treff war diesmal im Bergsport- und Sonnenparadies Garmisch-Partenkirchen.
Bei fantastischem Wetter liefen wir in einer lustigen Gruppe vom Hausbergparkplatz in Richtung Grainau, entlang an saftigen Almwiesen und Heustadeln, bis nach Hammersbach.
Am Wegweiser zur Höllentalklamm führte unser Weg halbrechts weiter auf dem wunderschönen Panoramaweg oberhalb von Grainau. Bis hierher fast eben und auf Asphalt, wurde die Strecke nun hügeliger. Auf sehr weichen und angenehmen Waldwegen konnten wir den großen und den kleinen Waxenstein auf der linken und das Kramermassiv auf unserer rechten Seite genießen. Diese atemberaubende Aussicht über die gesamte Zugspitzregion ist wahrlich eindrucksvoll. Am Kilometer 6, kurz vor der Neuneralm, teilte sich unsere Gruppe nun auf. Ein Teil der Läufer lief hinunter nach Grainau und kehrte auf eine Brotzeit ein, eine andere Gruppe lief noch weiter bis zum Eibsee und wieder zurück. Diese Extrastrecke ist ca. 7,5km lang und sehr anspruchsvoll.
Auf dem Rückweg trafen sich dann die „Eibsee-Langläufer“ mit den „Grainau-Kurzläufern“ in der Grainauer Gastwirtschaft. Von dort ging’s dann zurück auf der gleichen Route, aber mit einer vollkommen anderen, ebenso traumhaften Perspektive.
Das Ziel am Hausbergparkplatz erreichten wir alle gemeinsam, die Kurzläufer nach ca. 12km und die Langläufer nach ca. 20km.
Beim Verabschieden im wunderbaren Sonnenschein gaben wir uns das Wort, beim 4. FunRun wieder gemeinsam dabei zu sein.
Weitalweg-Marathon am 22.04.2012 im Naturpark im Hochtaunus
Beim Weitalweg-Marathon handelt es sich um einen reinen Landschaftsmarathon durch einen frühlingshaften Naturpark im Hochtaunus. Das beliebte Ausflugsziel nordwestlich von Frankfurt! Die überwiegende Mehrheit (über 95%) der Teilnehmer kommt aus der umliegenden Region um Frankfurt! Start war in Schmitten einem kleinen verschlafenen Ort am westlichen Rand im Taunus. Die Anreise zum Start erfolgte ausschließlich vom Zielort Weilburg überfallartig in mehreren Bussen. Im Verlauf zwischen 8 und 9 Uhr trafen an die 500 Läufer/innen am Start ein und sorgten für ausgelassene Stimmung! Start war pünktlich um 9.30 Uhr, ein paar freundliche Worte vom Bürgermeister und Veranstalter und ab ging´s in westlicher Richtung durch ein verträumtes Tal mit Fluss und blühenden Wiesen. 9.40 Uhr und in Schmitten war die Welt wieder in Ordnung ☺
Für uns sollte dieser Lauf ein Vorbereitungslauf für den in 3 Wochen startenden Supermarathon am Rennsteig werden. Es war geplant ein ruhiges Tempo im Bereich 6 – 6.30 Min/km zu laufen. In der Realität ging es die ersten km vom Start weg bergab und eine Vielzahl von Läufern/innen hatte sich wohl eine neue Bestzeit ausgedacht oder war als Staffelläufer unterwegs. Ein uns bekannter Ultraläufer, den wir nahezu auf jedem unserer Läufe treffen haben wir gleich nach 2km überrannt. Ich dachte mir noch, entweder hat der noch schwere Beine vom letzten Wochenende oder wir stecken im Sog der Zeitläufer und kommen hier grad nicht raus ☺
Die Strecke ist im Höhenprofil auf den ersten Blick vom Start bis ins Ziel um 300 Höhenmeter fallend, jedoch bei genauerem Hinsehen wie ein Sägeblatt mit vielen kleinen Spitzen, sprich Steigungen die alle bewältigt werden wollen. Eine größere Steigung gleich zu Beginn bei km 6! Gut für uns weil der Rennsteiglauf über 2000 Höhenmeter bietet und wir dankbar waren nicht nur bergab zu trainieren.
Nach 21 km Halbzeit und für uns höchste Zeit das Tempo zu drosseln. Wir waren knapp unter 2 Stunden unterwegs und damit deutlich zu schnell. 10 weitere km die es bergauf und bergab durch wechselnde Natur ging. Ab und zu ein kleiner Ort mit einigen Fans an der Strecke und wechselndem Belag von Straße und Waldboden. Die letzten 12 km dann nahezu eben im Tal entlang nach Weilburg.
Knapp 2 km vor dem Ziel überholte uns unser Ultraläufer, er hatte sich das Rennen besser eingeteilt und wollte noch zulegen. Wir tauschten uns kurz aus und sehen uns am Rennsteig wieder, ….war klar wo den sonst ☺!
Zurück in der Zivilisation ließen wir uns von den begeisternden Zuschauern feiern und wurden auf den letzten Metern als die „Oberbayern“ im Ziel angekündigt. Vielleicht sollten wir das nächste mal mit Lederhose einlaufen ☺ü>
10. Chiemsee-Ultramarathon am 28/29 Januar 2012
108km in 2 Tagen bei winterlichen Temperaturen waren eine Ansage und Herausforderung zugleich. Wie ist das wenn man einen Ultramarathon mit 54km in den Beinen hat und am nächsten Tag die gleiche Strecke noch einmal zurücklegen darf, sozusagen 2 Ultras in 2 Tagen?
Wir (Astrid und ich) hatten bislang keine Erfahrung darüber, wussten lediglich wie angenehm es ist, am nächsten Tag die Beine hochzulegen, spazieren zu gehen oder etwas auszulaufen. Im Hinblick auf Etappenläufe fehlte uns bislang die Erfahrung und so reisten wir voll Vorfreude, Respekt und einer Portion Neugierde an den Chiemsee!
Die sportliche Herausforderung suchen wir in erster Linie in der Distanz und weniger in der Zeit! Das erhält uns den Spaß am laufen und die Regeneration fällt deutlich kürzer aus.
Unser Start-Ziel-Domizil ist der Landgasthof "Chiemseefischer" am Ostufer bei Hagenau. Das Team um Dietmar Mücke und André Lange begrüßte uns sehr herzlich. Bevor es los ging, gab es einen Begrüßungsumtrunk und eine Startertüte mit CUM-Funktionslaufshirt und anderen nützlichen Accessoires. Wir waren von Anfang an in bester Gesellschaft, Dietmar und André, 2 absolute Laufprofis und weitere Wiederholungstäter, Jutta, Dieter und Christian, die zum 2. Mal hier teilnahmen!
Ersatzkleidung wurde im Begleitfahrzeug verstaut, einige Infos ausgetauscht, Bilder gemacht und ab ging es Richtung Norden, sozusagen gegen den Uhrzeigersinn um die große Pfütze. Winterlich kalt aber trocken!
Nach knapp 4 Kilometern gab es schon den ersten Zwischenstopp, Evi und Hans standen mit ihrer fahrbaren Küche samt Aufenthaltsraum für die erste Energieversorgung parat. In erster Linie eine Möglichkeit seine Kleidung nach dem Warmup zu optimieren! Wir waren bester Dinge, ein super nettes Laufteam und ein hoch motiviertes Betreuungsteam, das keine Gelegenheit ausließ uns mit flüssiger und fester Nahrung mehr als ausreichend zu versorgen! Es war schnell klar, abnehmen kannste vergessen ☺
Beim kennen lernen auf den ersten Kilometern berichtete ich, dass ich nie der schnellste bin aber das Ziel dafür immer erreicht habe. Meine Bescheidenheit hatte dann allerdings ein Ende und ich kündigte gleich mal meine neue Idee an, morgen nach 108 Kilometer als erster das Ziel zu erreichen! Ha was für eine Wahnsinnsidee, vor allem das gleich allen nach 8km anzukündigen - Genusslauf ade ☺
Da ich schon immer dazu neige, während langer Läufe anfänglich lieber wenig zu essen um meinen Magen nicht zu überlasten, machte ich auch diesmal wieder die Erfahrung nach ca. 25km in ein Energieloch zu fallen! Dank der perfekten Verpflegung alle 7-10km war das allerdings kein Problem. Zur Überraschung gab es Nudeln mit leckerer Soße einfach super, ein Energielieferant! Wenn man den ganzen Tag läuft muss man zulangen, später gab es dann Cappuccino und einen Zucchinikuchen. Allein der Kuchen war die Reise wert, ein absoluter Traum!
Dietmar berichtete unglaubliches was nur Insider wissen. Jedenfalls gehören wir nun zu dem erlesenen Kreis derer, die nun genau wissen wo der "Kini" umgekommen ist! Soviel sei verraten, am Starnberger See gewiss nicht! ☺
Nach einer Gedenkminute ging es weiter, das bayrische Meer war an diesen Tagen endlos groß, der Horizont verschwand im Wasser. Sind es wirklich nur 54km um den See? Wir erreichten Prien und liefen nun in südlicher Richtung weiter. Insgesamt empfand ich die Strecke sehr angenehm zum laufen, wechselnder Untergrund und unterschiedliche Natur sorgten für Abwechslung.
Am südlichen Seerand ging es wieder einige km parallel zur Autobahn zurück Richtung Ausgangspunkt. Vereiste Traktorspuren erschwerten am Ende den Laufschritt und die Verpflegungspausen wurden zu immer wichtigeren Zwischenzielen. Evi und Hans gaben ihr Bestes, eine reichliche Auswahl an Broten mit Aufstrichen, Nudeln, Keksen, Chips, Kuchen, Erdnüsse, Cola, Malzbier, alkoholfreies Weißbier, Bier, Bier gewärmt, Tee, Rotwein, Schnaps, Likör....sicherlich habe ich einiges noch vergessen ☺
Dietmar und André erzählten noch von Freunden, die hier und da wohnen, wo man jederzeit willkommen ist und wo immer ein Bier und mehr versteckt ist, falls niemand zuhause ist! Es war Ihr offiziell 10. Chiemsee-Ultramarathon, Dietmar erzählte uns es fehlten nur noch wenige zur persönlichen 200.ten Umrundung insgesamt.
Im Dunkeln erreichten wir unser Tagesziel überglücklich und in voller Freude auf eine warme Dusche und Wärme insgesamt. An meinen Füßen lösten sich Teile von Hornhaut und ich war sehr gespannt wie das morgen mit dem laufen funktionieren wird.
Nach etwas Regeneration unter einer herrlich warmen Dusche und ein paar faulen Minuten auf dem Bett trafen wir uns alle wieder zum gemeinsamen Essen. Wir liefen zwar nicht mehr aber die Verbrennung lief ungebremst weiter auf vollen Touren was den Appetit betraf. Dietmar und André berichteten so einiges aus Ihrem Läuferleben, was hohen Unterhaltungswert hatte. Wir alle hatten jedenfalls viel Spaß und kein Auge blieb trocken ☺ Dass ich morgen erster werden wollte, hatte bislang auch keiner vergessen!
Irgendwann so gegen 23 Uhr war dann aber Schicht im Schacht und wir fielen todmüde ins Bett. Mein letzter Gedanke war noch so eine Art „Mutmacher“ und lautete: “Ich werde morgen locker leicht lächelnd und mit viel Freude den Gesamt-Ultra finishen“ mein Ego hatte dann auch noch seinen Spaß und ergänzte „und zwar als Erster“ ☺
Die 2. Nachthälfte verbrachte ich gelegentlich mit Dehnübungen und Beweglichkeitstests. Alles gut!
Bilder von den Läufern, weitere Bilder hier bei Picasa
Frühstück mit Milchkaffee, Rührei und Brot und guten Gedanken. Start gegen 9 Uhr, Ersatzklamotten abgeben, obligatorisches Startfoto und los ging es mit langsamen einlaufen.
Zurück wie gestern angekommen, die ersten Kilometer sorgten für wenig Freude. Die eingefrorenen Traktorspuren beanspruchten die Bänder und Gelenke zusätzlich und wir waren froh nach ca. 7km den ersten Verpflegungsstopp zu erreichen. Danach ging es ein Stück auf Asphalt weiter, wir waren warm und wieder eingelaufen. Anfangsschmerzen verschwanden und es lief zunehmend immer besser. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse sorgten für neuen Schwung, Dankbarkeit und Glück!
Eine dieser neuen Erfahrungen für mich war, auch mal eine Etappe flotter zu laufen als gewöhnlich, in einem Tempo das man gesamt nicht durchhalten würde. Das Tempo lockerte die Muskulatur und mental wuchs man einige Zentimeter ☺
Die Pausen halfen in Zwischenziele zu denken, gaben neue Energie und sorgten für Entlastung. Mit zunehmenden Kilometern meldete sich die Belastung der letzten Stunden. Dietmar erinnerte mich an den kraftsparenden Ultraschleifschlappschritt ☺. Um Energie und Kraft zu sparen hilft es das Knie nicht mehr ganz so hoch anzuheben und praktisch mit der Ferse abzuschleifen. Sieht nicht sehr sportlich aus aber es hilft! Astrid hatte ähnliche Probleme und Sie war happy über diesen Tipp. Die Laufschuhindustrie freut sich und der Natural-Running-Experte schüttelt den Kopf ☺ Dietmar ergänzte noch, wenn kein Schnee liegt, helfen zum abrutschen im Sommer die Schnecken und deren Schleimspuren ☺ …wir hatten wieder Spaß!
Mein Garmin meldete das Überschreiten der 100 km! Ich wäre fast in den See gehüpft vor Freude! Ach ja da war er wieder der Gedanke, wenn jetzt Sommer wäre… An dieser Stelle sei erwähnt wir kommen wieder und dann hüpfen wir auch rein ☺
Nach 104 km gab es den letzten Halt, das Küchenteam hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen. Wir versammelten uns im warmen Hänger, es gab Gemüsesuppe mit Ingwer, ein Traum! Dazu Bier, Semmeln und Brezn was willst Du mehr. Sozusagen noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren und ab zum Schlussspurt ins Ziel.
Die Stimmung draußen passte zum Ereignis, wir alle haben unser Ziel erreicht, innerlich voller Glück und Dankbarkeit liefen wir die letzten km bei Sonnenuntergang am See entlang Richtung Gasthof Chiemseefischer! Jutta vorneweg und die Aufforderung der Gruppe an mich einen Gang reinzulegen ich wollte doch Erster werden ☺
Gut, aus der Nummer kam ich nicht mehr raus, also dann hin zu Jutta und die letzten Meter gemeinsam zum Ausgangspunkt. Ziel erreicht!
Wir lagen uns alle überglücklich in den Armen, wieder so ein emotionaler Moment von wahrem Reichtum im Leben. Momente die nicht mit Geld zu bezahlen sind und mit eine Antwort auf die Frage warum wir das machen!
Ein dickes und vor allem herzliches Dankeschön den beiden Laufprofis, Fundraiser und Organisatoren, Dietmar Mücke (Pumuckl) und André Lange. Dank Eurer großen Herzlichkeit und Lauferfahrung konnten Astrid und ich einen weiteren neuen Meilenstein in unserem Läuferleben setzen.
2 Ultras in 2 Tagen hinterlassen pures Glück und Dankbarkeit!
Herzlichen Dank auch an die 5-Sterne-Crew-Chefs Evi und Hans und Ihre Helfer für die Mehrgängige-Top-Verpflegung! Ohne Euch wären wir nie über 100km gekommen. Nun ist Erholung angesagt... vor allem auch für unsere Lachmuskulatur ☺
Astrid&Stefan
2. Miles4Help-Funrun am 26.11.2011 in Holzkirchen
Treff zu unserem Charity-Lauf am 26.11.2011 war 14:00 Uhr am Hallenbad „Batusa“ in Holzkirchen. Noch war es nebelig und kühl, aber die Stimmung wirklich prima.
Maria Baum erzählte uns viel Wissenswertes über das „Hungerprojekt“ mit interessanten Informationen über die weltweiten Hilfsprojekte.
Drei Leitgedanken gibt es, auf die sich das Projekt konzentriert: Mobilisierung zur Eigenverantwortung, Gleichberechtigung von Frau und Mann und Stärkung lokaler Demokratie.
Von links nach rechts: Petra Harrasser-Weiss, Stefan Pallhorn, Astrid Pallhorn mit Hündin Maja, Stephan Heemken, Uwe Kadner, Stephan Kiel, Gina Schmid-Dressel, Wolfgang A. Siemon, Carina Schmidt-Voigt, Michael Schmidt-Voigt, Maria Orlich, Ursula Stacheter, Martina Dietrich - Auf das Bild klicken, um es zu vergrößern.
Liebe Maria, herzlichen Dank nochmal für Deine Unterstützung und das dabeisein mit Deiner Mutter.
Und dann ging es auch schon los, auf den wunderschönen und ca. 13 km langen Rundkurs um Holzkirchen.
13 gutgelaunte Läuferinnen und Läufer sowie zwei Hunde verließen also Holzkirchen in westlicher Richtung.
Entlang an Feldern und Wiesen führte unsere Strecke in ein Waldstück, wo uns schließlich sogar die Sonne etwas verwöhnte (diese hatte Uwe in seinem Multivan wohlweislich aus Garmisch-Partenkirchen mit ins schattige Miesbacher Land gebracht).
Nach Buch ging es dann leicht bergauf und durch Kleinhartpenning in südlicher Richtung den Asberg hinauf. Dieser präsentierte uns einen Traumblick mit Alpenpanorama, einfach herrlich!
Auf dem Höhenweg liefen wir zum Ortseingang von Grosshartpenning, wo wir gleich links bergab und zurück Richtung Kleinhartpenning liefen. Und da war sie in der Talsenke auch schon zu sehen, unsere ersehnte Verpflegungsstelle nach knapp 7km!
Zwar wurde es hier wieder schattig und kalt, aber der superleckere, heiße Glühwein (alkoholfrei ) und das Weihnachtsgebäck brachten Sonne in unsere Herzen. Unsere fleißigen Helfer Julia und Chris sowie Maria und Ihre Mutter hatten sogar Schnaps im Angebot, der aber wider Erwarten keinen Abnehmer gefunden hat.
Die reichliche Hälfte der Strecke war hier bereits absolviert und so machten wir uns nach einer kurzen Pause auf den zweiten Abschnitt.
Die Mädels vom Sportfit Holzkirchen gaben das Tempo vor und so war die Gefahr gebannt mit mehr Gewicht ins Ziel zukommen als zuvor gestartet ☺
Über Flur- und Feldwege liefen wir nun in südöstlicher Richtung bis zu einer Weggabelung und dort dann links nach Norden zurück nach Holzkirchen.
Die Laufrunde schließt sich dann in Nähe der Dietramszeller Straße, von der es noch ca. 2km zurück zum Ziel sind. Auf der leicht abfallenden Straße testen Stephan und Uwe an einer Geschwindigkeitsmesstelle noch ihre Sprintfähigkeit, bleiben aber „Gott sei Dank“ mit ca. 18 km/h weit unterhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit!
Fröhlich und stolz erreichten alle Teilnehmer den Parkplatz des Batusa Hallenbades, wo unser Verpflegungsteam schon wieder wartete und wir uns alle nocheinmal am leckeren „Buffet“ stärkten.
Schließlich verabschiedeten sich alle mit dem Wunsch, auch in Zukunft an weiteren Läufen von miles4help zur Unterstützung unterschiedlicher Hilfsprojekte teilzunehmen.
Herzlichen Dank noch einmal an die Organisatoren Astrid und Stefan Pallhorn, die fleißigen Helfer Julia mit Chris, Maria mit ihrer Mutter und nicht zuletzt bei unseren Mit-Läufern ;o) mit denen wir insgesamt 160 Euro an das Hunger-Projekt überweisen konnten.
Zeiler Waldmarathon VIII - 42km/800hm am 12.11.2011
Die Herausforderung im Naturpark Haßberge
Ein Lauf den wir (Astrid und Stefan) vom letzten Jahr noch in allerbester Erinnerung hatten, wollten wir auch dieses Jahr nicht missen. Zumal um diese Jahreszeit das Angebot für Marathonläufe nicht mehr allzu groß ist.
Diesmal war es eine Tagestour, Abfahrt früh um 6 Uhr, Ankunft 8.30 Uhr in Zeil am Main auf dem Parkplatz direkt vor dem Rudolf-Winkler-Haus. Startnummernausgabe, Verpflegung und Hallenbad auf einem Fleck! Start ist um 10 Uhr, genügend Zeit für einen Kaffee mit letzten Kohlenhydraten in Form von leckeren Kuchen und netten Gesprächen mit bekannten Gesichtern aus den letzten zurückliegenden Läufen. Sind halt immer dieselben Verrückten auf die man trifft ☺
Nach kurzem Umziehen am Auto nahmen wir dankbar den Shuttleservice in Anspruch, der uns wenige km um die Ecke in den Naturpark Hassberge brachte. Letztes Jahr gingen wir noch zu Fuß sozusagen zum einlaufen, diese Jahr bibberten wir vor Kälte und wollten nicht länger am Start stehen als unbedingt notwendig. Kleiderbeutelabgabe in einem beheizten Zelt im Start/Zielbereich. Ca.220 Ultra-und Marathonläufer setzten sich um kurz nach 10 Uhr in Bewegung – endlich!!!... es war saukalt und ich träumte vom nun endgültig vergangenen Sommer ☺
2 Halbmarathonrunden waren zu absolvieren. Es ging gleich mal 300 Hm bergauf was zum schnellen warm werden grad recht war ☺
Allerdings führte das forsche anlaufen dazu, dass ich mir erstmal schwer tat meinen Rhythmus zu finden. Oben angekommen ging es über offenes Feld wieder leicht bergab und dann was für die Strecke charakteristisch ist durch herrlichen goldenen Herbstwald mal hinauf und mal hinunter. Der örtliche Leichtathletikverein „Die roten Teufel“ sorgten für einen reibungslosen Ablauf und eine Top-Verpflegung auf der Strecke. Initiator und Organisator ist Hubert Karl ein erfolgreicher Ultraläufer aus Zeil am Main. Übrigens ein herrlicher Flecken Frankens um fränkische Spezialitäten zu genießen. Das fränkische Weinmekka Volkach, Sommerach liegt keine 50 km entfernt und Bamberg ist sozusagen um die Ecke!
Bei Astrid lief es gut, ich lief so mit und fand irgendwie immer noch keinen Rhythmus. Es dauerte geschlagene 18 km bis ich endlich eins war mit mir und meinem Körper! Jetzt endlich rollte es mühelos dahin. Halbzeit wir liefen kurz vorm Halbmarathonziel in die Streckenteilung für die 2. Runde. Die bekannte Steigung vom Start lief nun wesentlich rhythmischer ab. Aufgrund der hohen kalten Luftfeuchtigkeit blieb das Lieblingsgetränk ein heißer süßer Tee, anfänglich genial am Ende willst Du ihn nicht mehr sehen ☺. Mit zunehmenden Verlauf der 2. Hälfte musste Astrid sich damit abfinden, dass es nicht Ihr Tag ist. Bis ca. km 28 liefen wir zusammen, nahmen Tempo raus und gingen mal an Steigungen. Aus eigener Erfahrungen weiß ich, ab einem gewissen Punkt geht es völlig unbeeinflusst – alleine eben – am besten.
Wir verständigten uns darauf, dass jeder in seinem eigenen Rhythmus weiterläuft.
Was anfänglich die ersten 18km schwer für mich begann endete mit einem Runnershigh bis ins Ziel hinein. Ich hatte jedenfalls meinen Spass auf den letzten Kilometer nochmal richtig zulegen zu können und dennoch mit Reserven ins Ziel einzulaufen. Musste allerdings auch an Astrid denken, bzw. an meine Läufe die aus unterschiedlichen Gründen am Ende zur Qual wurden.
An diesem Tag konnte ich gut reden, wenn‘s läuft dann läuft‘s und alles ist easy!
Wenn nicht, kann man die Leistung nicht hoch genug einstufen! Astrid kam ca. 20 Minuten später ins Ziel. Sie hat sich durchgebissen, gelitten und...... vor allem nie, nie aufgegeben und dann überglücklich gefinisht! R E S P E K T... klasse gemacht!
Nach einer heißen Dusche versammelten wir uns wieder im Rudolf-Winkler-Haus und genossen eine leckere Gemüse-Nudel-Puten-Pfanne und ein Göller-Bier und lauschten der Siegerehrung. Unsere Siegerzeit lag bei 4h.24min bzw. 4h.44min
Dieser Lauf ist ein Geheimtipp für Läufer die die Natur lieben, Höhenmeter nicht scheuen, kurze Wege zwischen Parkplatz Dusche und Verpflegung vor und nach dem Lauf schätzen. Perfekt organisiert, begeisterte Helfer die immer ein Lächeln übrig haben, auch wenn‘s mal kalt wird ☺.
1. Miles4Help/SmarterLife-Staffel-Lauf auf dem München-Marathon
Ein großartiges Ereignis: Miles4Help mit 3 Staffeln auf dem München Marathon 2011 und alle gesund, glücklich und wohlbehalten im Ziel angekommen.
Und hier der Nachlaufbericht von unserer Melanie Kraus aus der www.kreationswelt.de - herzlichen Dank!
SCHRITT FÜR SCHRITT TROTZ KÜHLER TEMPERATUREN.
Miles4Help und SmarterLife beim MÜNCHNER MARATHON am 09.10.11
Der 26. Münchner Marathon verlief für alle 12 laufbegeisterten und motivierten Unternehmer und deren Familienmitglieder (Astrid Pallhorn, Melanie Kraus, Natascha Pieri, Uwe Kadner, Stefan Pallhorn, Stephan Heemken, Guido Pieri, Alexander Lerch, Josef Maiwald, Oliver Pallhorn, Thorsten Niedlich und Thomas Kerscher) überaus erfolgreich. 3 Staffeln gingen für miles4help und SmarterLife an den Start.
09:30 – Startbogen in der Ackermannstraße. Die Übergabe des Team-Shirts, der Startnummern und die Verteilung der GPS gesteuerten „Champion-Chips“ an die vier Startläufer verlief ebenfalls nach Plan und so blieb genügend Zeit für ein Teamfoto der Extraklasse: Mit viel Humor, Vorfreude und Spannung.
„Bäng, Bäng, Tschaka“ und los gings mit einem großen Startknall für die ersten Läufer. Musikalisch wurden die Strecken mit taktstarken Trommelgruppen untermalt. Welch zusätzliche Motivation für die Läufer. Gestärkt hat zudem die kaum erwartete, aber erhoffte Sonneneinheit.
6,8 km waren zügig erreicht und die Chips erstmals übergeben. Nun wurde es für die nächsten 4 Läufer schon sportlicher mit 14,3 km auf dem Weg durch den schönen englischen Garten zur nächsten Übergabe. Von Übergabe 2 aus, mussten die dritten Läufer 10,5 km zurücklegen, zugleich eine wundervolle Möglichkeit für eine Sightseeingtour in München. Gefolgt von einer fulminanten, sonnenreichen Übergabe am schönen Odeonsplatz hieß es nun: Auf zum Olympiastadion! Nur noch 10,6km.
Vor dem letzten Kilometer warteten bereits 8 Läufer auf ihre Teammitglieder. Gemeinsam liefen nun alle 12 Läufer gen Zieleinlauf in das Olympiastadion. Durch einen Tunneln mit bunten Lichtern, Nebel und Musik ging es auf die Laufbahn. Die letzte Runde bis ins ersehnte Ziel: Geschafft! Gemeinsam 42,195 km.
Und nach Übergabe der gelben Medaillen an alle Charityläufer, wurden die ersten drei Marathonsieger verkündet: drei italienische Äpfel aus Südtirol oder doch einfach bayrische Favoritensiege? Denen war es sicher zu verdanken, dass es für die Staffelläufer keine der einst 15.000 Brezn mehr gab. Eine Runde Erdinger Alkoholfrei erheiterte dennoch, die bereits mit Glücksgefühlen überhäuften, Läufer. Gesamt wurden alle 3 Staffeln von insgesamt 1.744 Läufern der Marathonstaffel mit einer guten Platzierung im Mittelfeld geehrt.
Bereits jetzt schon startet die Suche nach Staffellaufrekruten für den 27. MÜNCHEN MARATHON am 14.10.2012. Für all diejenigen, die nicht genug bekommen können, ergibt sich sogar die Teilnahme am Halbmarathon – 21 km, natürlich für den guten Zweck. Run Attack!
2. Churfranken-Ultratrail-Lauf vom 25.09.2011
„Ein Lauf durch die Heimat“ war mein erster Gedanke, als ich im Januar 2011 das Programmheft zu dieser Laufveranstaltung in die Hände bekam. Trailrunning Gesamtstrecke 74km / 1800hm.
Damals war ich, nicht nur als überwiegender Straßenläufer, relativ skeptisch was die Bodenbeschaffenheit, Höhenmeter und Distanz betraf aber eine Weiterentwicklung meiner läuferischen Fähigkeiten war ein sehr reizvoller Gedanke!
Nach dem für meine Frau und mich so erfolgreichen Fidelitas-Nachtlauf, war es dann nur logisch „Wir machen das“! Das Training wurde etwas umgestellt, die langen Läufe reduziert und dafür deutlich mehr Läufe im bergigen und hügeligen Gelände eingeplant. Ergänzend kam noch ein Stabilisierungs- und Kräftigungstraining dazu! Sehr empfehlenswert auch wenn es mir anfänglich wenig Spaß bereitet hat.
Am Vorabend beim Briefing erhielten wir Informationen über die Strecke und konnten uns mit Erststartern vor einem Jahr austauschen. Wir waren schon mächtig gespannt ob uns das Zeitlimit von 10,5 Std ausgeht. Das war die Zeit zuletzt für die 80km und 800hm im Schwarzwald die wir benötigten. Es waren zwar 6km weniger aber dafür 1000hm mehr die uns beschäftigten. Aber gut wir hatten die Erfahrung zuletzt und ein verändertes Training so dass wir guter Dinge waren.
Die Taktik war diesmal ziemlich simpel, erstmal logisch nicht losrennen wie Erstklässler nach Schulschluss und an Steigungen gehen wo der Puls beginnt in den roten Bereich zu klettern! Alles andere dann intuitiv. 5 Etappen halfen in Zwischenziele zu denken, sozusagen nicht den ganzen Kuchen auf einmal!
Foto: christoph-herwig.de
Los ging es bei der Raiffeisenbank Miltenberg, dem Hauptsponsor der uns schon beim Briefing mit leckeren Brötchen und alkoholfreien Faust-Bieren verwöhnt hat. Einchecken in die Startzone und ab ging die Post Richtung Altstadt, Sonntag früh um 7.15 Uhr. Wir überliefen den Main und kurz danach bogen ca. 80 Ultraläufer in die Schuhmacherei ein. Es war ein Hauseingangstor, aber zum durchlaufen in die Altstadt und sah aus wie wenn 80 Verrückte ein Gebäude stürmten. ☺
Danach gings dann richtig los, raus aus der Stadt durch den Wald den Berg hoch, Schrittwechsel in einen flotten Bergschritt schraubten wir uns immer höher. Alle Ultras vor und hinter uns taten dies auch ☺ - soweit ging unsere Taktik schon einmal auf. Nach 5km oben angekommen, die erste Verpflegung und schon ging es noch steiler wieder bergab, sozusagen in Falllinie im Slalom durch die Bäume. So langsam wurde uns klar um im Zeitlimit zu bleiben müssen wir die verlorene Zeit bergauf beim bergablaufen wieder gut machen! Teilweise im 4-5 Schnitt (4-5 Minuten pro Kilometer) stürmten wir hinunter und mussten höllisch aufpassen nicht zu stürzen! Aha Trailrunning... so langsam dämmerte es mir was damit gemeint ist... ☺
Etappe 1
Das Ende der 1. Etappe nach ca. 11km / 300hm verlief dann wieder in der Ebene und so war der Anfang bewältigt! Erste Staffelläufer die 15 Minuten später gestartet sind überholten uns und im Ziel war eine Bombenstimmung was uns nach kurzer Verpflegung wieder Schwung zum durchstarten gab.
Etappe 2
Die 2. Etappe mit 17km / 430hm begann gemütlich durch die Ausläufer der umliegenden Weinberge. Im Briefing hat man uns schon darauf vorbereitet dass es hier eine Passage gibt die gerne von Wildschweinen heimgesucht wird. Unser Glück war trockenes Wetter und sandiger Boden, ansonsten werde ich den Blick eines begleitenden Mountainbikers nicht vergessen, der wie wir am Einstieg zum Trailpfad stand. Das mit dem Rad konnte er gleich vergessen. Der Pfad ging kerzengerade durch den Wald steil nach oben! Wir bewältigten den Einstieg um ein Haar fast auf allen vieren... ☺ Ich dachte mir nur, wer denkt sich den so was aus... Überholen unmöglich und bis auf einen Staffelläufer hat auch keiner ernsthaft darüber nachgedacht dies zu tun. Oben angekommen fielen wir wieder in den Laufschritt. Tempo machen war angesagt vor allem wenn es bergab ging.
Ich hatte mir errechnet, dass wenn wir ca. nach 10 Stunden und 20 Minuten im Ziel sein wollen einen konstanten Schnitt von ca. 8 Minuten und 30 Sekunden pro Kilometer laufen mussten, also reine Theorie! Das ist in der Ebene für einen Läufer unheimlich langsam aber an Steigungen eben nicht. Auf der Rückseite der Startnummer habe ich mir die Mindest-Zeitziele eingetragen um zu sehen wie wir im Rennen lagen. Wir waren voraus fast eine Stunde im plus, dass beruhigte!
Das Ende der 2. Etappe wieder in der Ebene am Main entlang. Eine Abwechslung und wieder mal ein rhythmisches Laufen auf Teer. Insgesamt um es vorweg zu nehmen, es war ein völlig anderer Rhythmus als der 80er zuletzt. Der viele Wechsel machte die Strecke zu einem echten Erlebnis mit hohem Spaßfaktor!
Foto: christoph-herwig.de
Etappe 3
Die 3. Etappe mit 18km / 500hm war die sogenannte Königsetappe. Die Staffelläufer wechselten wieder, wir schlemmten Cola, Gurken, Rosinen, Schokokuchen etc... und ab ging es gleich wieder einen Berg hinauf! Wir wussten was jetzt kommt, nicht ganz so steil aber doch irgendwie kräfteraubend ging es in Serpentinen bergauf, gefühlt die ganzen 500hm gleich auf einmal. Oben angekommen war der höchste Punkt der Gesamtstrecke geschafft und die heftigsten und schwierigsten Höhenmeter gemeistert. Ca 35km waren nun absolviert und die Leichtigkeit des Laufens ebenso! Es wurde zunehmend wärmer aber noch spendete uns der Wald ein kühlendes Dach! Es ging weiter, wieder hinunter und wenn wundert es dann natürlich wieder hinauf und diesmal querfeldein auf weichem Waldboden durch den Mischwald. Am Ende der Etappe führte uns ein herrlicher Aussichtweg in den Weinbergen direkt zur Klingenburg wo das Etappenziel lag. Juhuu unser Zeitvorsprung lag inzwischen bei ca. 2 Stunden, wir waren saustolz und konnten nun gelassener in die 4. Etappe gehen. Unser Schwager Helmut bescheinigte uns noch ein prima Aussehen und so ging es nach kurzer Stärkung in die vorletzte Etappe.
Etappe 4
4. Etappe 11km / 250hm, der Kräfteverschleiß machte sich langsam bemerkbar vor allem wie es dann 100 Treppenstufen bergauf ging. Die Mechenharder Treppchen führten uns zum Armesünder-Weg. Auch klar... wenn Du hier lang musst. ☺ Und wo glaubt Ihr führt dieser Weg dann hin? Zum Klingenberger Galgen! Nein das ist kein Witz und da im Wald läufst Du auch bergauf direkt am Galgen vorbei, am herunterhängenden Strick hängt allerdings niemand mehr! ☺ Wer weiß, was sich so mancher Läufer in einem Tief so gedacht hat. ☺
Wir waren jedenfalls noch guter Dinge und ich träumte gerade von unserem 3-Liter gefüllten Weißbierpokal der im Ziel auf uns wartete! Das Ende der 4. Etappe näherte sich und nun knallte die Sonne mit voller Kraft auf uns nieder. Juhuu wir haben es geschafft, über 2 Stunden vor Limit! Hier wird jeder aus dem Rennen genommen wer bis 15.25 Uhr nicht da ist.
Etappe 5
5. Etappe ca. 17km / 300hm die Sonne machte uns Beine um möglichst flott wieder im kühleren Wald verschwinden zu können. Nun wurde es hart und wir waren glücklich über unseren Vorsprung, erstmalig fluchte ich über die weiteren Höhenmeter, ich will nicht wandern aber ich konnte ab einer gewissen Steigung auch nicht mehr anders! Endlos bergauf... dachte mir nur wenn ich Kraft zum fluchen habe muss doch auch noch Energie da sein ☺ Für Astrid begann auch eine Leidenszeit, die Verpflegungsstelle ließ auf sich warten. Eigentlich so ca. alle 5km... dann endlich bergab das Schild in 500m Verpflegung! Astrid wollte nur eins Cola Cola Cola. Und die war alle! Helmut sah unsere Gesichter und hörte Astrid fluchen. Etwas Cola hab ich noch, etwas warm... das war für Astrid die Rettung! Kommunikation auf dem Tiefpunkt, es ging wieder bergauf... Klappe halten... positive Gedanken und weiter war die Devise. Filmriss... irgendwann später ging es wieder bergab zur letzten Verpflegungsstation. Hier gab es wieder Cola und so langsam hatten wir wieder neuen Schwung.
Kurz vor dem Ziel fing uns Helmut auf dem Rad nochmals mit kalter Cola ab, er konnte ja nicht ahnen das wir wieder zu neuen Kräften gefunden haben. Er informierte die Familie im Ziel und wir rannten bergab Richtung Ziel wie wenn die letzten 9 Stunden nix gewesen wäre. Der Zieleinlauf bergab ist wieder so ein Moment im Leben den man nieeeemals vergisst, Emotionen pur... Wahnsinn...
Für uns ist das absolut sensationell nach 9 Stunden und 22 Minuten im Ziel! Wir sind sehr dankbar und glücklich hier dabei gewesen zu sein, es hat wirklich enorm Spass gemacht und ein herzliches Dankeschön für die wirklich rundum super Organisation von Marco Schneider und André Paul Dwehus und Ihrem Team!
Ganz besonders lieben Dank an Helmut und alle anderen Familienmitglieder für Eure Unterstützung und Freude im Ziel!
1. Miles4Help Fun-Run am 03.09.2011
Die schönsten 35KM rund um Holzkirchen
Auf unserem Programm steht heute der erste „FUN-RUN“ von und mit „miles4help“. Bei wunderbarem Sommerwetter wollen wir rund um Holzkirchen laufen. Die Streckenlänge ist mit ca. 35 Kilometern recht sportlich und wird bei Temperaturen um 27°C ein ech ter Test für unsere Fitness. Wir, das sind Astrid und Stefan mit Hündin Maja, Nancy, Stephan und Uwe.
Pünktlich 10:00 Uhr starten wir in Richtung Ortsausgang. Über den "Kogl" laufen wir an Maisfeldern entlang, hinter denen uns in der Ferne bereits die Fahnen des Poloplatzes winken. Diesen erreichen wir dann nach einer langen Rechtskurve und sind von der Qualität des Rasens megabegeistert. Dieser schreit förmlich nach uns und den nächsten Barfuß-Laufeinheiten beim Lauf-ABC (den kräftigenden Laufübungen zur Schulung und Verbesserung des Gesamtbewegungsmusters).
Wir laufen an einer Hundeschule vorbei und überqueren schließlich die Tölzer Straße. Nun geht’s entlang eines Waldsaumes über Buch nach Kleinhartpenning, wo wir nach einem kleinen Anstieg den 8. Kilometer absolvieren. Das Dorf lassen wir halbrechts hinter uns und verschwinden bergabwärts, wo wir nach weiteren zwei Kilometern den Hackensee erreichen.
Genau wie es Stefan uns vorausgesagt hat, fühlen wir uns hier wie in den weiten Mischwäldern Kanadas. Wildromantisch und wunderschön geht’s immer weiter bergauf und bergab, bis wir bei Kilometer 12 zur Pelletsmühle kommen. Diese liegt einsam und abgeschieden in einem kleinen, idyllischen Tal, wo Astrids Hündin Maja dankbar einen kleinen Bach zum Erfrischen nutzt.
Unser Weg führt uns bei Kilometer 14,5 hinauf über den Asberg, der auf der Kuppe einen traumhaften Blick über Felder und Wälder und das gesamte Alpenpanorama bietet. Zehn Minuten später erreichen wir gut gelaunt Grosshartpenning, unsere erste Verpflegungstation bei Kilometer 16. Mit Müsliriegeln, Kuchen, Obst und verschiedenen Getränken bereiten uns Julia und Chris, unsere fleißigen „Helfer“, eine sehr willkommene Pause. ☺
Nach kurzem Verschnaufen machen wir uns bei drückender Hitze wieder auf den Weg und laufen auf Feldwegen und kleineren Straßen Richtung Warngau, was wir bei Kilometer 19 erreichen. Entlang des Bahngleises geht es nun durch den Ort bis zur Unterquerung der B318 und weiter hinauf zur Allerheiligenkirche bei Kilometer 22.
Hier beginnt der „Scharfrichter“ unserer Runde, der Anstieg zum Taubenberg. An Reitham vorbei schnaufen wir immer weiter bergauf, wieder durch wunderschöne und lichtdurchflutete Mischwälder zum Taubenberg. Hier haben wir bereits 26 Kilometer hinter uns und nutzen dankbar die Gunst der Stunde, um vom historischen Aussichtsturm den grandiosen Weitblick zu genießen.
Nun beginnt der von allen bereits ersehnte Abstieg, vorbei an den „3 Kreuzen“ laufen wir hier wieder einmal auf sehr schönen und schmalen Forstwegen, durch sonnige Wälder hinab nach Osterwarngau, wo uns am Ortsende, bei Kilometer 30, die 2. Verpflegungsstation erwartet. Auch hier nehmen wir dankbar gekühlte Getränke zu uns, wobei diesmal weniger das Wasser, sondern die Coca Cola der absolute Renner ist. ☺
Über Lochham erreichen wir schließlich zufrieden, glücklich und erschöpft den südlichen Ortsrand von Holzkirchen, wo sich unsere FunRun-Runde über „Kogl“ schließt. Start und Ziel unseres Laufes ist in der Gartenstraße, wo wir die 35-Kilometermarke erreichen.
Nach diesem großartigen Event wartet nun noch eine tolle Überraschung auf uns! Astrid hat eine riesige „Schnitzelpfanne“ vorbereitet, zu der es alkoholfreies Weißbier gibt! Wir genießen beides ausgiebig und lehnen uns dankbar zurück. Einfach lecker!!!
Ganz herzlichen Dank von uns allen an Stefan und Astrid, Julia und ... sowie an alle Mitläufer, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.
33. internationaler Fidelitas Nachtlauf am 25.06.2011
Fidelitas Nachtlauf 80km – miles4help durch den Schwarzwald
25. Juni 2011 kurz nach 9.00 Uhr verließen wir, Astrid meine Frau und ich unser Zuhause in Holzkirchen. Um 17.00 Uhr war Start in Karlsruhe, es war eine Mischung zwischen Vorfreude, endlich ist es soweit und einer gehörigen Portion Respekt vor der anspruchsvollen Strecke durch die Nacht. 80 km, soweit sind wir beide noch nie gelaufen, an einem Stück und ca. 800 Höhenmeter machten es auch nicht einfacher. Wir waren gegen Mittag dort, holten unsere Startunterlagen und gönnten uns noch ein paar Kalorien! Ein kurzes Mittagsschläfchen im Auto, umziehen und los zum Startbereich!
Hier standen wir nun mit mehr oder weniger bekannten Gesichtern, ca. 160 Ultra-Läufer und Läuferinnen die sich entschlossen haben nahezu 2 Marathons, einen am Tag und einen in der Nacht hintereinander zu absolvieren. Die Wetterbedingungen waren ideal, bewölkt und Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad. Unter großem Gejohle fiel der Startschuss und innerhalb weniger Minuten verschwanden wir aus dem kleinen Stadion des PSK in den angrenzenden Stadtwald. So endlich wir waren dabei und unser Traum wurde Schritt für Schritt Realität! 80 km in einem Stück zu laufen war auch für uns erfahrene Marathonläufer nicht einfach vorstellbar.
Folgende Einstellungen halfen mir persönlich für die erfolgreiche Erst-Bewältigung:
- Begeisterung fürs Laufen, Definition Laufen in erster Linie als Ausdauerleistung.
- Laufen in Verbindung für einen guten Zweck – miles4help!
- Es ist ein Erlebnislauf den ich genießen werde. Wettkampfgedanken wie Zeitziele, Platzierungen etc. sind sekundär, läuferische Ambitionen bietet die 2. Hälfte genug!
- Geduld, auf keinen Fall mitreißen lassen von Staffelläufern!
- Zwischenziele setzen, nie die ganze Strecke in einem vorstellen!
- Hineinhören was sagt mein Körper und auf bisherige Erfahrungswerte zurückgreifen!
Ich unterteilte mir die Strecke in 3 Abschnitte mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
Abschnitt 1
Die ersten 18 km waren flach, langsam wirklich langsam und kräftesparend rollten wir ein, immer wieder haben wir Tempo rausgenommen, nie schneller als 6.30 Minuten pro Kilometer! Es machte riesig Spaß mühelos schwebten wir dahin und an jeder Verpflegung nahmen wir etwas gesüßten Tee, Malzbier, Cola oder Wasser auf. Hefezopf, Brot, Melonen, Bananen wunderbar!
Abschnitt 2
Die ersten Steigungen begannen, wir verließen sozusagen die weiträumige Besiedelung um Karlsruhe und verschwanden in Hohlwegen ins Hinterland in den Kraichgau! Wir hatten beschlossen Steigungen im flotten Gehschritt zu absolvieren und daran hielten wir uns, ebenso das Tempo nicht zu erhöhen! Dennoch reichte es 2 Reiterinnen im Pferdeschritt zu überholen. Sie fragten uns wie weit wir noch haben? 60km haute ich mit breitem Grinsen raus, haha noch konnte ich lachen... ☺
Wir drehten uns nicht um aber das ungläubige Kopfschütteln war zu spüren! Es lief wunderbar rauf und runter, Sonnenuntergang über den Höhen im Schwarzwald! Km 35 steil hinunter auf Teerstraße ließ erstmalig anklingen das es mit dem mühelosen dahinschweben vorbei ist! Dehnübungen x-fach geübt sorgten für Erleichterung! Unsere Laufrucksäcke mit Wechselkleidung und Stirnlampe nahmen wir bei km 40 auf, Halbzeit nach ca. 4Std 45min! Aufkommender Energieverlust sorgte bei mir für Ernüchterung! Weiter ging es die Dunkelheit begann und meine Energiereserven waren am Ende! Kraftlos stand ich da und verstand: das ist der Moment warum ich das hier mache! Ich hatte damit gerechnet aber nicht schon so früh bei km 42! Eine Zeitlang ging es nun bergauf, der völlig falsche Zeitpunkt dachte ich.
Astrid ging es verhältnismäßig gut und wir gingen bergauf. Gut ich wollte das hier so und nun war es meine Aufgabe damit klarzukommen, eine Lösung zu finden. Der Weg war gesäumt von kleinen Teelichtern und Lampions bergauf gerade hinein in den dunklen Schwarzwald. Ein Highlight als Ablenkung zum richtigen Zeitpunkt! Einfach weiter war die Devise, viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Der Kulminationspunkt war erreicht und wir fielen wieder in den Laufschritt! Es ging mir besser und Astrid erinnerte mich an meine Gels (Kohlenhydrate für den Notfall). Ich hatte sie notfalls für das letzte Drittel der Strecke eingeplant wenn ich keine feste Nahrung mehr aufnehmen will oder kann.
Unglaublich es half sehr, ich dachte wirklich die ganze Zeit, ich hätte unterwegs ausreichend gegessen. Ich war wieder im Rennen, und nun war klar hier heute nichts und niemand wird mich / uns mehr abhalten das Ziel zu erreichen!!! Die Krise war gemeistert und der Wille stärker als je zuvor! Das ist etwas was ich hier mitnehme ins Leben, egal was kommt und ist es anfänglich noch so aussichtlos, wenn du das LIEBST was du tust, wenn du dran bleibst, wirst du es erreichen! Bis nach Langenalb ca. km 55 ging es immer wieder rauf und runter. Hier war der höchste Punkt der Strecke erreicht und der gedanklich letzte 3. Abschnitt begann!
Abschnitt 3
Hier liefen wir auch immer wieder im Führungswechsel mit anderen Teams, man war nicht alleine die Grenzen auszuloten. In der mentalen Vorbereitung nannte ich diesen letzten Abschnitt den „Adlerflug“!
Die Strecke geht ab hier überwiegend bis Ettlingen leicht bergab und dann nahezu eben ins Ziel! In der mentalen Vorbereitung der letzten Wochen habe ich mir immer und immer wieder vorgestellt im Gleitflug / Sinkflug wie ein Adler locker leicht und kräftesparend das Ziel zu erreichen! Krisen gab es weiterhin für uns beide, aber keine die mich/uns mehr hat zweifeln lassen wie die erste, wir wussten heute schreiben wir für uns persönlich Geschichte! Teilweise liefen wir wie im Trance!
Uwe Kadner hat auf dem Handy angerufen, alles klar für die Zielparty! Wir trafen ihn bei einem Verpflegungsstand ca. km 60, die Freude war groß wenn auch noch 20 lange km auf uns warteten! Zwischen km 65 und 72 ließ er es sich nicht nehmen mit uns gemeinsam ein paar km zu absolvieren! Wir überschritten die km Marke 70 und nun begann für uns innerlich der Countdown zum Ziel! Gleichzeitig musste ich mir von Uwe anhören, dass mein Laufstil im Gegensatz zu meiner Frau nicht mehr so toll aussieht!
Danke Herr Kadner, der Hinweis für Ganzkörpertraining! Das Timing bei km 70 war echt gut mir fehlen immer noch die Worte! ☺
Dass ich heute noch daran denke und lachen muss zeigt, dass ich noch darauf zurückkommen werde. Uwe darf das, er hat mit seinem Partner Guido erfolgreich einer der härtesten Ultrabergläufe den Gore-Tex-Transalpin-Run 2010, ca. 310km, 28000Höhenmeter in Auf- und Abstieg in 8 Tagen durch 3 Länder absolviert!!! Nochmals RESPEKT Herr Kadner!!!
Uwe verschwand im Auto Richtung Ziel und wir aus Ettlingen! Noch 8km mit Lebenszeichen am Friedhof vorbei und nun zählten wir runter. 1km vor Ziel erhielt Uwe unseren Anruf, Weißbier einschenken, Kamera bereithalten und fertig machen zum feiern! Der letzte km, ich werde ihn nie vergessen, neue Energie, das beleuchtete Ziel auf dem saftig grünen Rasen, noch einmal um den Fußballplatz und jaaaa wir haben es geschafft in 10 Stunden und 29 Minuten!
Überglücklich, nur schwer in Worte zu fassen und eigentlich noch nicht richtig realisiert lagen wir uns in den Armen! Ein dickes Dankeschön an den Veranstalter, prima organisiert und eine klasse Verpflegung die ganze Nacht! Was wir nicht wussten, eine wirklich harte Prüfung stand uns noch bevor! Da ich mich der Weißbier dusche nicht entziehen wollte war die Freude auf eine warme Dusche nicht geringer – im Gegenteil!! Entsetzt mussten wir feststellen die Duschen waren kalt, die Staffelläufer und Marathonläufer längst im Ziel! Wenn man 80km schafft, schafft man auch das!
Dasselbe Prinzip: Nicht den ganzen Körper auf einmal - Abschnittsweise... ☺☺
Ja... wir machen so etwas wieder, auf jeden Fall!!!
10. Dreiburgenland-Marathon am 16.04.2011
Stefan´s Nach-Lauf-Bericht - 42,195km
„Warmup für die 80 km“ hat Stephan so schön geschrieben... Eine lange Trainingseinheit mit geringem Tempo und möglichst geringem Substanzverlust war mein Ziel - 2 Halbmarathonrunden mit angeblich 800-900 Höhenmeter waren angesagt.
Ausschlafen, Frühstücken und Start um 10 Uhr direkt vor dem Hotel, was willst Du mehr!?
Astrid, meine Frau und weitere 56 Marathonis machten sich auf den Weg die Natur im südlichen Bayerischen Wald (ca. 30 nördlich von Passau) zu erkunden - Teer und Sandpiste im Wechsel, ebenso rauf und runter. Um es vorweg zu nehmen: Geradeaus in der Ebene war nicht - null, nada, Fehlanzeige. Wir glaubten, bereits nach der ersten Hälfte die 800 Höhenmeter geschafft zu haben. In Erinnerung an einen ähnlichen Marathon mit gleichen Höhenmetern, aufgeteilt auf 4 An- und Abstiege, dachten wir hier kommt nichts neues, aber dem war ganz und gar nicht so - eine für uns völlig neue Erfahrung!
Im letzten Viertel der Strecke war klar, dass wir die Hoteltreppen morgen rückwärts gehen... ☺
Nach 4 Stunden und 28 Minuten waren wir glücklich im Ziel!
Ganz so schlimm mit dem Treppen rückwärts kam es dann doch nicht. Man gab sich tags drauf Mühe die Hoteltreppen elegant zu nehmen, was nach etwas warmlaufen im Hotelflur eine 2-3 in der Haltungsnote ergab. Einzig das etwas gequälte Lächeln verriet uns. ☺
Ja!!! Es gab einen Lift, aber das ist so wie mit dem Besenwagen – NIEMALS!!!
(Für die Nichtläufer: Ein Besenwagen ist z.B. ein Bus, der die Läufer aufsammelt, die aufgeben.)
12. Ultramarathon (50KM) des RLT Rodgau am 29.01.2011
Stefan kam ins Ziel! Mit einer offiziellen Zeit von 5:11:28 und angenehmen Wetterbedingungen
Stefan´s Nach-Lauf-Bericht
Rodgau liegt vor den Toren Frankfurts und ist alljährlich Ende Januar Treffpunkt für diejenigen, die mehr als Marathon wollen. Es gilt 10 Runden a 5km zu absolvieren!
Es war meine 5. Teilnahme und man hat gelernt die ersten Runden verhalten sozusagen auf der Bremse zu laufen. Es ist schön wenn man nach der 10. Runde durchgelaufen ins Ziel kommt und für den Rest des Tages nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist☺
Ich liebe das ruhige eher meditative laufen in einem Tempo das noch Gespräche mit meinen Mitläufern zulässt! Ab Runde 7 d.h. km 35 erhält das Schrittgeräusch immer mehr die Oberhand und die Gespräche verstummen! Die Freude auf die Verpflegung bleibt ungetrübt und einfache Sachen wie Salzstangen, Kekse, Müsliriegel, Bananen werden zum Hochgenuß. Warmer Tee, Cola, Malzbier ein Traum! Hatte ich es übersehen? - in Runde 8 entdeckte ich Kinderschokolade und die schmeckte wie an Weihnachten die Ente oder Gans ☺
Nach überschreiten der Marathondistanz ein erster feindlicher Gedanke: Eigentlich reichts! aber gut ins Ziel musste ich sowieso und dann war es nur noch 1 Runde und es gab nochmal Schokolade. Die letzte Runde wieder mit Übermut und dem Gedanken es geht noch mehr! Ein Zielsprint war auch noch drin und vor allem der Glaube an den 80km Lauf im Juni! Ach ja und wer sich noch dafür interessiert, nach 5 Stunden und 9 Minuten gab es dann endlich Kaffee und Kuchen ☺
Aktuelle Stories und Bilder zum Lauf
Zum Bericht bei Marathon4You.deZum Bericht bei Laufticker.de
Zum Bericht bei Laufreport.de
Uwe´s Lauftagebuch vom Transalpine-Run 2010
Transalpine-Run: In 8 Tagen zu Fuss über die Alpen – durch drei Länder, tatsächliche 315 Kilometer Horizontaldistanz und 28000 Höhenmeter Auf- und Abstieg
Uwe´s Lauftagebuch vom Transalpine-Run 2010 als PDF